Wachstum von Bakterien

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Obersee in Bielefeld, August 2021

Ende August 2021 titelte die Tageszeitung NW „Türkisblau: Der Obersee sieht plötzlich so giftig aus“ *. Als Begründung für diesen schlagartigen Farbumschlag nennt der Artikel die Blüte der Blaualgen. Dabei ist der Begriff „Alge“ nicht ganz korrekt. Auf Grund morphologischer und physiologischer Merkmale wurden diese blaugrün erscheinenden Organismen den Algen zugeordnet. Erst durch molekularbiologische Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die Blaualgen genannten Organismen keinen echten Zellkern besitzen und damit den Bakterien zuzuordnen sind. Es handelt sich hier also um Cyanobakterien, die für die auffällige Färbung des Obersees verantwortlich sind. Darüber hinaus produzieren Cyanobakterien Toxine, die gesundheitsgefährdend für Mensch und Tier sind. Durch Cyanobakterien verfärbte Gewässer sollten also unbedingt gemieden werden.

So wie es der Titel des oben zitierten Zeitungsartikels andeutet, ist der Farbumschlag im Obersee plötzlich geschehen. Doch wie schnell wachsen und vermehren sich Bakterien überhaupt? Damit wollen wir uns heute beschäftigen.

Bakterien werden als Ursprung des Lebens bezeichnet. Stanley Lloyd Miller konnte 1953 durch ein Experiment, heute bekannt als Miller-Urey-Experiment, nachweisen, dass die vermeintlichen Gegebenheiten der Ur-Atmosphäre die Entstehung von Aminosäuren ermöglichten. Aus diesen Aminosäuren konnten dann einfache einzellige Lebewesen entstehen. Dazu gehörten zum Beispiel die Cyanobakterien, die durch ihre Fähigkeit, Sauerstoff durch Photosynthese freizusetzen, an der Entstehung unserer heutigen sauerstoffreichen Athmosphäre beteiligt waren. Da fast alle Bakterien Einzeller sind, wollen wir uns diese heute genauer anschauen.

*Quelle: Uthmann, J. 2021, 24.08. Türkisblau: Der Obersee sieht plötzlich so giftig aus. Neue Westfälische. https://www.nw.de/lokal/bielefeld/mitte/23075535_Tuerkisblau-Der-Obersee-sieht-ploetzlich-so-giftig-aus.html